mercoledì 20 marzo 2013

Frühlingsbeginn

Mit Yoga in den Frühling war das Thema des Seminars am letzten Wochenende im Haus der Familie. Die Teilnehmer und ich mussten aber große Kraft aufbringen, um uns den Frühling vorzustellen, um ihn zu riechen, zu spüren, zu sehen, denn im gemütlichen Haus der Familie war es zwar warm, draußen vor dem Fenster merkte man kaum etwas vom bevorstehenden Frühlingsbeginn. Durch die Kraft der Gedanken gelang es uns, den Frühling in uns zu erwecken und langsam langsam zum Blühen zu bringen und die Sonne in uns zum Scheinen. Beim Schweigespaziergang am Sonntag Morgen sollten wir mit wachem Auge die Natur um uns beobachten, um die ersten Frühlingsboten zu entdecken. Dabei tanzten Schneeflocken um uns herum. Aufmerksame Beobachter konnten doch die ersten Frühlingsboten entdecken: eine Amsel, ein Eichhörnchen, Krokusse neben einer Hausmauer, Wiesen teils mit Schnee bedeckt, noch braun und grau und zwischendrin grüne frische Gräser. 


Heute um 12.02 Uhr beginnt der astronomische Frühling (der meteorologische hat schon am 1. März begonnen). Frühling bedeutet: Neubeginn, Aufbruchsstimmung, über uns hinauswachsen, Neues wagen, Altes hinter uns lassen, Pläne machen, aktiv werden, Frühjahrsputz für Körper, Geist und Seele, Patz machen für Neues, Reinigung von veralteten Denkmustern und unliebsamen Angewohnheiten. 
Und genau richtig zum Frühlingsbeginn versucht die erste Narzisse auf meinem Balkon mit viel Kraft die Blütenblätter zu öffnen, denn das Wetter ist nicht gerade einladend, der Schnee liegt noch auf den Berghängen und heute Nacht soll wieder welcher kommen.




domenica 10 marzo 2013

Der Weg ist das Ziel

Welch schöne Überraschung für mich heute morgen: die Sonne. Ich erwartete mir Regenwetter und hatte schon geplant, zu arbeiten. Nun hielt mich aber nichts mehr und ich musste raus. Nach vielen Wochen machte ich mich wieder auf den Weg von Bozen auf den Ritten (zu Fuß). Doch wollte ich nicht bis ganz nach Oberbozen, denn die Seilbahn steht momentan still, und ich geh lieber aufwärts statt abwärts. Deshalb begann ich meinen Weg ohne Ziel. Ich dachte mir, ich würde so weit gehen, wie ich Lust dazu hätte. In diesem Fall war, wie Konfuzius schon weise sagte "der Weg das Ziel". 
Da ich sehr oft dieses Zitat verwende, wollte ich es heute erleben. Weisheiten gibt es genug und es ist einfach sie zu zitieren, aber sie dann tatsächlich zu leben, ist wieder etwas anderes. So ging ich los und versuchte mich auf das Gehen zu konzentrieren, beobachtete die Natur, wie sie sich mit der steigenden Höhe veränderte, und natürlich schwirrten mir tausende von Gedanken und Ideen durch den Kopf. Ich wollte meinen Kopf auch nicht unbedingt von den Gedanken befreien, ich wollte sie vielmehr ordnen, manche auflösen, und manches von einem anderen Blickwinkel sehen, deshalb: von oben sieht man einiges klarer. 
Ich dachte aber auch über dieses Zitat nach, und es ist überhaupt nicht einfach, etwas zu tun, ohne das Ziel vor Augen zu haben. Wir machen das ja kaum, uns wurde ja schon in die Wiege hineingelegt, ein Ziel (mindestens eines) zu haben: essen, um zu wachsen, studieren, um mal was zu werden, arbeiten, um Geld anzuhäufen und Pensionsjahre zu sammeln, Kinder kriegen, weil das dazu gehört, und so weiter.   Wir haben ständig ein Ziel vor Augen: den Gipfel, den Erfolg, das Glück. Aber kann es dann nicht sein, dass man den Augenblick, das Jetzt nicht mehr wahrnimmt, weil man nur mehr nach vorne schaut, mit der Absicht das Ziel zu erreichen. 
Laozi meint "Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg", und Gotthold Ephraim Lessing schreibt "Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch geschwinder als der ohne Ziel umherrirt." Braucht der Mensch also doch ein Ziel? "Wenn der Mensch kein Ziel hat, ist ihm jeder Weg zu weit" (Unbekannt). Also ohne Ziel würden wir dann nur mehr mut- und lustlos dasitzen, und schauen den Tag  rum zubekommen. 
Dann brauche wir beides: ein Ziel und die Fähigkeit den Weg dorthin, mit unserer ganzen Wahrnehmung zu gehen, damit wir den Moment nicht aus den Augen verlieren.
Marie von Ebner-Eschenbach schreibt, "Am Ziel deiner Wünsche wirst du jedenfalls eines vermissen: dein Wandern ans Ziel."
Auf jeden Fall empfehle ich euch einmal zu wandern, ohne Ziel: du spürst keinen Druck, keinen Ehrgeiz, du strebst nicht nach mehr, sondern du wirst wissen, wann du angekommen sein wirst.

"Es führen viele Wege zum Gipfel eines Berges, doch die Aussicht bleibt die gleiche." (Aus China)

Etwas philosophisches am Sonntagabend: wünsche euch eine schöne Woche!